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Heilpflanzen wirken auf viel mehr Ebenen als nur durch Wirkstoffe

Wirkstoff-Prinzip


Wirkstoffe kennt jeder. Es ist das bekannteste, zwingendste und auch mechanischste Prinzip. Alles funktioniert gemäß der Reagenzglaschemie. Die Reaktionsbereitschaften des Körpers spielen kaum eine Rolle. Das hat zwar klare Vorteile bei Akutfällen, aber Nachteile bei chronischen Erkrankungen, wenn es darum geht, langfristig die Selbstorganisation umzugestalten. 

Informations-Prinzip


Die Chemie in lebenden Zellen ist eine durch Biophotonen geleitete Chemie, kaum zu vergleichen mit der (toten) Reagenzglaschemie. Die Art und Weise, wie Stoffe aufgenommen, integriert und anverwandelt werden, unterliegt einer 'Grammatik' oder Bildetendenz. Diese lässt sich sogar sichtbar machen. Homöpathie, Spagyrik und andere setzen auf dieses Prinzip. 

Sinnliches-Prinzip


Jede Zelle reagiert qualitativ auf lebendige Stoffgemische, etwa auf 'Geschmack', Duft, 'Aroma'... So bilden sich bestimmte Geneigtheiten/ Bereitschaften jenseits des biochemisch Erklärbaren. Es gibt eine sinnliche Universal-Sprache des Lebendigen, die selbst von einzelnen Zellen verstanden wird. Heilpflanzen können spezifische Gestimmtheit in uns anklingen lassen. 

Heilungsraum-Prinzip


Pharmaka sollen absolut wirken, unabhängig von unserer eigenen inneren Gestimmtheit, Erwartung, Haltung und Bewusstseinsarbeit. Dabei haben wir viel Möglichkeit, auf der Bewusstseinsebene dem Heilungsgeschehen entgegen zu gehen, zu öffnen für innere Bilder, Vorstellungen, Lebensaussagen. Die Ausdruckssprache der Pflanzen inspiriert dazu.

Die Wirkprinzipien im Einzelnen

Hypericin - Hauptwirkstoff
des Johanniskrauts; 

Wirkstoffliches Prinzip

Wirkstoffe sind Appelle, Befehlsformen, wie beim Militär. Wenn wir bestimmte Wirkstoffe einnehmen, ist das für die Zellen so, als würden wir sie anschreien. Unbedingter Gehorsam! Das macht auch, dass wir die Wirkung pharmazeutischer Wirkstoffe meist recht gut wahrnehmen können, einerseits weil sie vergleichsweise schnell und durchgreifend zur Änderung unseres Befindens - z.B. Linderung von Symptomen - führen, andererseits aber auch, weil wir die innere Diskrepanz zwischen dem, was der Körper von sich aus tun würde und dem, wozu er gezwungen ist, spürbar wird. Manchmal merken wir, mit uns geschieht etwas, etwas arbeitet in uns. Bei ungiftigen Heilpflanzenanwendungen ist das viel weniger direkt spürbar, die Diskrepanz kleiner.

Nebenwirkungen bei Monowirkstoff-Arzneien

Das militärische Befehl- und Gehorsamsbild ist auch insofern treffend, weil es uns eine intuitive Idee für die Herkunft von Nebenwirkungen liefert. Natürlich gibt es für Nebenwirkungen die bekannten biochemischen Begründungen. Aber nicht jeder Mensch verspürt dieselben Nebenwirkungen. Wenn wir uns aber vorstellen, ständig angeschrieen zu werden, dann legen uns mit der Zeit ein dickeres Fell zu, müssen also künftig noch massiver angeschrieen werden (Dosis erhöhen), bis wir dem nachkommen; wir sabotieren z.T. das, wozu wir genötigt werden, versuchen auszuweichen, wir sind weniger leistungsfähig, unmotivierter und schneller erschöpft. Reine Monowirkstoffgaben dämpfen in den meisten Fällen auf längere Sicht unsere Wachheit und Selbstheilungskraft. Heilpflanzengaben können zwar auch Nebenwirkungen hervorrufen, in der Regel aber, falls sie nicht allein wirkstoffoptimiert zubereitet sind (siehe Artikel über Zubereitungen), stärken sie uns und helfen dabei, uns wieder mehr in den Strom des Lebensganzen einzugliedern. 

Wirkstoff-Wirken optimal für Notfall-Behandlungen  

Wenn akute Not herrscht, ist so eine zwingende Herangehensweise gut und nützlich. Nicht lange fackeln - mach! Antibiotika z.B. blockieren das Wachstum bestimmter Bakterien. Sie bekämpfen einen Erreger, so dass die Selbstheilungskräfte des Körpers mehr Zeit und mehr Chancen haben, alles wieder ins Lot zu bringen.

Die meisten Monowirkstoffe - ob synthetisch hergestellt oder aus Pflanzen extrahiert - sind entweder bekämpfender oder hemmender Natur. Etwas abzutöten, zu hemmen oder zu blockieren ist ungleich einfacher, als ein organisiertes Zusammenspiel von unüberschaubar vielen Prozessen zu fördern. Letzteres ist mit Einzelwirkstoffen schon vom Ansatz her gar nicht möglich - wohl aber mit Heilpflanzen. Förderung und Stärkung komplexer Prozesse braucht notwendig auch komplexe Heilmittel, die selber einem biologischen System entstammen und das biochemische Geschehen in ganz anderer Weise geleiten können. 

Zubereitung: Wissenschaftliche Kontrollierbarkeit wichtiger als optimales Heilungsvermögen?

Der große Vorteil von Monowirkstoffen ist, dass sie wissenschaftlich beforschbar und kontrollierbar sind. Das Wirken einzelner Wirkstoffe lässt sich heutzutage relativ gut aufklären, welche Bindungen sie eingehen oder blockieren und welche Modifikationen zu welchen weiteren Effekten führen.

Ein (gewachsenes) Vielstoffgemisch, wie es Heilpflanzen bieten, ist aus Forschungsperpektive dagegen eine Katastrophe. Es ist schier unmöglich, sämtliche Einflussfaktoren zu kontrollieren oder zu messen, geschweige ihr Zusammenspiel zu ergründen. Du gute Botschaft lautet: wir können mehr erkennen und begreifen als wissen (Liebe z.B. kann recht verlässlich erkannt, aber kaum gemessen werden kann). Prinzipiell ist es also möglich, Heilpflanzen auf der Grundlage von Erfahrung, Intuition und Einfühlungsvermögen heilungspotenter zuzubereiten, als es auf wissenschaftlich erforschbarem Wege möglich wäre (Du magst einwenden, dass Heilerfolge doch immer verlässlich messbar seien. Aber das stimmt nicht. Manchmal beseitigt eine Arznei erfolgreich bestimmte Krankheitssymptome, aber nicht die ursächliche gesundheitliche Schieflage. Die eine Symptomatik verschwindet dann zwar, dafür taucht bisschen später eine ganz andere auf, die aber nur ein anderer Ausdruck derselben Schieflage ist. Solche Zusammenhänge sind vielfach empirisch beobachtet worden. Streng beweisen lassen sie sich kaum). 

Die Natur hat auf ihre Weise alles schon erkannt und arrangiert, sprich sie hat sich sehr variantenreich jeweils optimal an die unterschiedlichsten Bedingungen und Widernisse eingerichtet. Letztlich sind es sogar genau jene Bedingungen und Widernisse, die überhaupt erst die je besondere Gestaltbildung angereizt haben. Augen z.B. entwickeln sich am Licht. Tiere, die ausschließlich im Dunkeln leben, bilden keine Augen. Das Licht reizt die Augenbildung an. Und so ist es mit allem, auch mit allen Wirk- und Inhaltsstoffen.

Zur Gesamtgestalt einer Pflanze gehört neben dem Aussehen auch der Duft, das Ausbreitungsverhalten usw. Das bedeutet umgekehrt, dass sich an der Gestalt bzw. den herausragenden Gestaltmerkmalen (sog. Signaturen) bereits erkannt werden kann, in welcher Weise die Pflanze gerungen, wo sie sich besonders fit gemacht und welche Ungleichgewichte sie auf ihre ganz eigene Weise ausgeglichen hat.

Am Gestaltausdruck einer Pflanze zeigt sich die Art ihres Wirkens  

Ausgleichen bedeutet, neuartige Stoffe zu bilden (so genannte sekundäre Inhaltsstoffe), die eine bestimmte Ausgleichsform 'dingfest' machen, ankern, manifestieren. Mit solchen Manifestationen gehen in aller Regel auch Gestaltvariationen einher. Die 'Wirkstoffe' einer Heilpflanze sind also Manifestationen ihres eigenen (Gestalt)Bildungsweges, vergleichbar mit Wortbildungen in der Sprache. Googeln z.B. ist eine neue und inzwischen fraglose Wortschöpfung, die aus der  kollektiven Übung mit Suchmaschinen hervorgetreten ist. Pflanzen machen das genauso. Angereizt zu bestimmten Reaktionen auf ihre Mitwelt-Bedingungen, bilden sie mit neu variierten Inhaltsstoffen (und entsprechend einhergehenden Gestaltvariationen) eine Art Gedächtnis.

Ein Beispiel: Wenn Du Dir das oben abgebildete Hypericin anschaust, den Hauptwirkstoff des Johanniskrauts, dann erkennst Du eine mehr weniger quadratische Form, gebildet aus 8 Sechsecken. Sechsecke finden sich in der Natur gehäuft in Zusammenhang mit intensiven Lichteinflüssen (Bienenwaben, glitzernde Schneeflocken, Facettenaugen...). Viererformen zeigen sich überall dort, wo es um Stabilität geht.

Johanniskraut ist eine Pflanze, die seelische Stabilität vermittelt, Licht ins Seelenleben bringt, aber auch lichtempfindlich macht. Ist es nicht faszinierend, dass sich all dies allein schon in der Form des Hauptwirkstoffmoleküls andeutet (und die Pflanze sieht ja aus, als würde sie die 'Arme' seitlich ausstrecken und balancieren. Und obendrauf die 'lichtsprühenden' Blüten). Eine genaue Beschreibung findest Du hier.  

Heilpflanzen nicht schematisch gemäß Wirkstoffwirkungen, sondern in ihrem Gesamtpotenzial einzusetzen, setzt voraus, die Ausdruckssprache der Pflanzen zu verstehen. In diese Wunderwelt möchte ich Dich gerne ein Stückweit mitnehmen, damit Du selbst - so wie Oma in alten Zeiten - ein bisschen heilungskompetenter und bewusster wirst bzgl. Deiner eigenen Gesundheit (und Wachheit). Falls Dir das alles zu spekulativ erscheint, bedenke, dass es kaum je möglich gewesen wäre, Heilpflanzen nur durch Zufall und Irrtum ausfinde zu machen. Dann müsste nämlich Erkrankten völlig wahllos irgendeine Pflanze gerecht werden - was eigentlich: Blätter? Blüten? Wurzel? Früchte? - in zufälliger Dosierung; es müsste abgewartet werden, ob sie vielleicht daran sterben oder gesund (oder evtl. von selbst gesunden ohne Unterstützung der Pflanze). Aussichtslos, da irgendeine Systematik rein zu bekommen, allemale nicht in früheren Zeiten, als die Diagnostik noch gar nicht so weit entwickelt war wie heute. Aber so wahllos war das ja alles nicht. 

Qualitätsstandards für heilpflanzliche Arzneien

Wir sind gewohnt, Arzneien meist als Pillen, Tinkturen oder Tees einzunehmen. Wir könnten die Pflanzen ja auch einfach frisch vom Acker wegessen, was vielleicht das Allergesündeste - und Preiswerteste - wäre. Das funktioniert nur leider nicht. Beispiel Bärlauch: Bärlauch ist ein als Heilpflanze ein wunderbarer Blutreiniger, aber auch ein Lebensmittel. Der Unterschied, ob er vom Körper als Nahrungsmittel oder Heilmittel 'erkannt' wird, liegt in der Zubereitung. Lecker angedünstet wird die Körperchemie auf Verdauung eingestimmt. Ist aber die Essenz der Pflanze, ihr Wesen, zugespitzt und auf den Punkt gebracht, dann wird dem Körper ein intensiver Impuls vermittelt von ganz anderer Art. 

Die Frage ist also, wie bringt man das eigentliche Pflanzenwesen per Zubereitungsweise auf den Punkt. Das erste, was einem (Wissenschaftler) dazu einfällt, ist die Verdichtung des Wirkstoffgehaltes oder Standardisierung des Hauptwirkstoffs. Der Gehalt von einem oder zwei dominanten Inhaltsstoffen wird dann als Qualitätssiegel proklamiert (evtl. kommt noch die einbettende Substanz hinzu, welche die Bioverfügbarkeit moduliert).

Die Natur freilich kennt keine Standardisierung. Standardisierung ist ein Technikbegriff. Ärzte sprechen bisweilen auch davon, Patienten medikamentös 'einzustellen', wie einen Automotor. Standardisierung gaukelt vor, die Qualität einer Heilpflanzenzubereitung unter Kontrolle zu haben. In Wirklichkeit wird damit die Gesamtheit des Heilungsvermögens einer Pflanze in ihrer ganzen Komplexität auf einen einzigen Inhaltsstoff-Gehalt heruntergebrochen. Sie wird in das Schema pharmakologischen Denkens eingepasst, statt dass umgekehrt das pharmakologische Denken an die Gesetze des Lebendigen anpasst würde. Selbst der Anbau von Heilpflanzen wird häufig auf die technischen Anforderungen hin optimiert (gleiche Wuchshöhe, gleiche Reifungszeit, Resistenzen gegen Schädlinge usw.) als auf ihr Heilwirken (manchmal werden Pflanzen auch auf die Maximierung des vermeintlichen Hauptwirkstoffs gezüchtet. Aber auch das ist die Ausrichtung an einem bestimmten 'technischen' Wissen, was in ein paar Jahrzehnten durch ein anderes Wissen abgelöst sein kann. Der Grundansatz ist wiederum mechanistisch).  

Um nicht falsch verstanden zu werden: Wirkstoffe sind zweifellos die markantesten Wirkfaktoren -... aber nicht die einzigen. Wirkstoffoptimiere Heilpflanzenpräparate sind gut, wenn möglichst rasche und insbesondere symptomlindernde Effekte erzielt werden sollen. Allerdings ist wenig gewonnen (insbesondere bei chronischen, nicht-ansteckenden Krankheiten), wenn der Körper durch Wirkstoffe nur in jenen Zustand zurückversetzt wird, aus dem heraus er krank geworden ist. Manchmal ist selbst das hilfreich, wenn nämlich die Wirkstoffe dem Körper Gelegenheit verschaffen, seine eigenen Selbstheilungskräfte besser in Stellung zu bringen. Aber Einzelwirkstoffe können die Selbstheilungskräfte als solche nicht stärken.  

Informationssystem Mensch und Pflanze

Unser Körper verarbeitet Information, und Pflanzen vermitteln Information - hier als Muster-Bildekräfte sichtbar gemacht

Das Informations-Prinzip

Außerhalb der Schulmedizin gibt es das inzwischen recht große Gebiet der Informationsmedizin - schulmedizinisch nicht anerkannt, nicht einmal in Wikipedia aufgenommen, aber keineswegs uninteressant. Bioresonanz, Quantenmedizin, Homöopathie und wie sie alle heißen, das alles sind informationsmedizinische Ansätze, die mitunter große Erfolge zeitigen. Bloß weiß niemand, wie das alles tatsächlich funktioniert. 

Information steckt in der Ordnung der Stoffe

Gesichert ist, dass es bei jeder Arzneimittelherstellung einen Unterschied macht, wie lange, wie rhythmisch, wie intensiv z.B. gerührt, gerieben u.ä. wird. Jeder Koch weiß das. Es sind nicht die Zutaten allein, die die Wirksamkeit einer Arznei ausmachen. Auch die Art und der Weg der Zubereitung, die Reifungszeiten und Rhythmen spielen eine wichtige Rolle. 

Bei einem Pflanzensamen ist es ganz klar. Ob unversehrt oder zerquetscht, ändert nichts an der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe, wohl aber an der Keimfähigkeit. Folglich gibt es eine Information, die allein in der Ordnung von Stoffgemischen liegt. Sie lässt sich wissenschaftlich nicht bemessen, da sie sich nicht an einzelnen Stoffen festmachen lässt, sondern nur am Gesamtgemisch, den Schwingungsanregungen darin oder der Speicherfähigkeit von Biophotonen etc. 

Homöopathie als Beispiel für's Informationsprinzip

Die Homöopathie ist das wohl bekannteste Informationsprinzip. Ersaunlicherweise darf sie als die erste Methode gelten, die eine systematische Heilmittelfindung erlaubte. Samuel Hahnemann, ihr Begründer, interpretierte Krankheitssymptome einfach als Heilungsbestrebungen des Körpers. Eiter erschien ihm als Versuch, Schädliches aus dem Körper auszusondern, Husten ebenso. Schmerzen deutete er als Meidungstendenzen, Fieber ein Schutz- und Aktivierungsprozess usw. Diese Selbstheilungstendenzen wollte er fördern, und dazu brauchte er Mittel, die am gesunden Menschen ähnliche Symptomatiken hervorriefen wie das jeweilige Krankheitsbild. Ähnlich (altgriechisch homoios) nur und nicht gleich aus dem Grund, weil der Körper in seinem Heilungsbestreben sich offenbar ein bisschen verrannt hat und eine Anregung braucht, die minimal von der Richtung seiner aktuellen Heilungsbestrebungen abweicht. Der Impuls soll noch mal anders wachrütteln, neu zur Eigenaktivität anregen. Die Folge ist dann freilich, dass die Symptome zu Anfang noch ein bisschen schlimmer werden (sog. Erstverschlimmerung). Und um die Pein möglichst gering zu halten, kam er auf die Idee, seine Tinkturen zu verdünnen. Verdünnen, aber nicht einfach nur verwässern. Also verdünnte er in Schritten von 1:100 und hämmerte die Information jedes mal durch 10 Kraftstöße. Oder - bei festen Stoffen - durch Verreibungen. Kraftstöße bzw. Verreibungen erzeugen - quantenphysikalisch gesprochen - phononische Anregungen, sprich Schwingungsanregungen, die Energie liefern für mögliche Selbstorganisationsprozesse. Das rhythmische Klopfen oder Reiben schien den Verdünnungen Anregungsmuster aufzuprägen, die nach seiner Beobachtung auch dann noch Effekte zeitigen, wenn der Ausgangsstoff völlig herausgewaschen war. 

Wenn nicht alle homöopathisch behandelten Menschen lügen, dann sind durch Homöopathie teils sehr erstaunliche Heilungserfolge möglich. Nur systematisieren lassen sie sich nicht. Jeder Einzelfall liegt anders. Ein Dilemma. Ist der Effekt für nichtig zu erklären, wenn er sich nicht generalisieren und systematisieren lässt? Eher nicht. Das Mittel ist in diesem Fall wirklich nur Mittler, nicht Wirkstoff. Wenn mit homöopathischen Mitteln Heilung erzielt wird, geschieht sie meist anders als wie mit Wirkstoffpräparaten. Es ist, als würde der Körper (die körperliche Organisation) wie bei einem Vexierbild plötzlich in einen anderen Zustand umklappen, eine andere Perspektive einnehmen, und alles stellt sich anders dar. Bilder aber lassen sich nicht erkennen, indem man einzelne Pixel analysiert.  

Erinnert das Wirkstoff-Prinzip an militärische Befehlsformen, dann entspricht das Informationsprinzip einem Sachbuch. Unser Körper - wenn es gut geht - 'versteht' etwas, bekommt eine Art Einsicht vermittelt. Und die verändert alles.

Sinnliches Prinzip

Das dritte Prinzip ist vergleichbar mit der Wirkung eines Romans. Er schreit uns nicht an, er informiert auch nicht im Sinne eines Sachbuches, sondern vermittelt Stimmungen. Heilpflanzenzubereitungen können das, Aromen, Düfte oder Geschmäcker können das. Und eine jede Zelle verfügt über eine solche sinnliche Sensorik. Wenn Du es nicht glaubst, schaue Dir dieses Video an. Da frisst eine Amöbe zwei Pantoffeltierchen. Sie bewegt sich zielgenau auf die beiden zu, umfließt sie, hört auf zu fließen und sich weiter zu bewegen, nachdem sie beide einverleibt hat (woher weiß sie das eigentlich? Hat ja keine Augen). Kaum dass die auflösenden Enzyme zu wirken beginnen, ergreift die Pantoffeltierchen Panik, Todesangst - so sieht es aus. Die versuchen sich zu befreien, zu fliehen, werden dann aber rasch durch die Enzyme aufgelöst.

Es handelt sich um Einzeller, die weder Muskeln haben, noch Nervenzellen, geschweige ein Gehirn. Sinnliche Wahrnehmung wie Orientierung im Raum, Zu- und Abneigung gegenüber bestimmten Stoffen, Appetit, Lust und Angst etc., all das ist ganz offensichtlich nicht an Nervenzellen gebunden. Spermien folgen einer Art Duftspur, um die Eizelle zu finden, können sogar die Richtung erkennen, in die sie schwimmen müssen. Vor ihnen Duftstoffe, hinter ihnen Duftstoffe - wie machen sie das? Es gibt also ein sinnliches, allem Lebendigen innewohnendes Prinzip, das sich wissenschaftlichen, mechanistischen Erklärungsversuchen entzieht.  

Wir finden also auf Zellniveau schon eine Unterscheidung zwischen Sympathie und Antipathie, eine qualitative Bewertung von Stoffen bzw. Stoffgemischen. So wie unsereins anhand des Duftes intuitiv unterscheiden kann, ob etwas bekömmlich ist oder eher unbekömmlich, gibt es eine analoge, sehr basale 'sinnliche' Wahrnehmung bereits auf Zellebene.

Monowirkstoffe wirken i.A. nur nach dem Schloss-Schlüssel-Prinzip. Düfte oder Aromen hingegen erzeugen Gestimmtheiten, machen geneigter für bestimmte Prozesse, adressieren eine Gesamtheit, keine Einzelstoffe. Auf Zellebene ist gar nicht so klar, was 'Aroma' bzw. Duft oder Geschmack eigentlich bedeutet, weil sich Aromen oft aus einer Vielzahl an Stoffen zusammensetzen, die nicht alle gleichzeitig an einer so kleinen Zelle andoggen können. Hier spielen offenbar andere Gesamtheitsphänomene eine Rolle. 

Heilpflanzen sind im Lebenszusammenhang gewachsen, d.h. sie sind auf verschlungenen Pfaden mit uns verwandt (z.B. besteht die DNA aus denselben Bausteinen). Noch allgemeiner gesagt sind in allem, was lebt, uralte Erinnerungsspuren an die Lebenseinheit eingewoben. Es gibt eine universelle Fühlfähigkeit, und Heilpflanzen vermitteln in ihren sekundären Inhaltsstoffen (die primären sind z.B. Zellwandeiweiße etc.) eine Aussage, die von den Zellen 'sinnlich' verstanden wird. Dies setzt sich fort bis ins Seelische. Und wer wüsste nicht, wie wirksam Stimmungseinflüsse sind, wenn es darum geht, innere Bereitschaften - z.B. der Hingabe, des Erwehrens, des Handelns etc. - zu modulieren. 

Fehlt noch zu sagen, dass das sinnliche Prinzip sich sehr viel weiter erstreckt als nur auf die bewusst wahrnehmbaren Sinnesreize. Wir können z.B. auf bestimmte Pheromone mit verschiedenen Geneigtheiten reagieren, ohne dass wir sie tatsächlich riechen können (oder nur sehr, sehr schwach). 

Am stärksten angesprochen wird das sinnliche Prinzip gleichwohl über Geschmack und Aroma, also über Zubereitungen von ätherischen Ölen oder gereiften Urtinkturen, kaum hingegen durch Tabletten oder Kapseln. 

Heilungsraum-Prinzip

Das Prinzip des Heilungsraumes basiert auf einer Sender-Empfänger-Vorstellung. Das Heilmittel bringt eine Art von Reaktivität oder Informationseintrag ein (sendet in diesem Sinne Information ans Milieu), die Wirkung jedoch hängt auch davon ab, wie empfänglich der Körper dafür ist. Bei einer toten Reagenzglas-Chemie ließe sich das Reaktionsverhalten exakt vorhersagen. Aber im Reich des Lebendigen wie z.B. bei der Gabe von Antibiotika, reagiert jeder Körper anders. Die Heilwirkung geht also nicht einzig vom Heilmittel aus, so dass uns als Patient der völligen Passivität überlassen könnten bzw. sollten. Vielmehr haben wir die Chance, durch Bewusstseinsprozesse, innere Bilder, Gestimmtheiten, Erwartungshaltungen etc., die Heilungsbereitschaft unseres Körpers zu stimulieren, auszurichten und so dem Prozess also auf halber Strecke entgegen zu kommen. Es gibt dieses Phänomen des sekundären Krankheitsgewinns, dass Patienten unterbewusst (und erfolgreich) an ihrem Kranksein festhalten, weil sie dadurch z.B. Aufmerksamkeit, mehr Zugewandtheit, Bekümmerung anderer, Mitgefühl usw. gewinnen. Dann ist die Heilungsbereitschaft gering.

Zu einem ganzheitlichen Heilungssetting gehört die stimulierte Eigenaktivität notwendig mit dazu. Ein guter Therapeut stimmt einen Patienten darauf ein, suggeriert Bilder, wirkt durch seine Autorität. In einer rein schulmedizinischen Tradition wird das als Schmuh abgelehnt. Ohnehin wird da nicht der kranke Mensch, sondern die Krankheit behandelt. Die Diagnose verwandelt gewissermaßen den kranken Menschen in einen "Krankheitsbesitzer", und der Arzt behandelt ohne Schau des Menschen nur die Symptome der Krankheit. Dabei könnte ein einziges Wort mitunter mehr erwirken als eine Arznei. Eine Schocknachricht z.B. haut Menschen manchmal ganz wörtlich um. Sie fallen in Ohnmacht, der Blutdruck sackt radikal ab, Adrenalin wird ausgestoßen. Die DNA in den Zellen tritt in Aktion und produziert passende Notfallstoffe usw. Das Wort (bzw. die bildhafte Vorstellung dahinter) wirkt also bis auf die DNA-Ebene in die Zellchemie hinein, obwohl es sich objektiv doch nur um Schallwellen, also harmlose Luftdichteschwankungen handelt.

Das alles ist hinlänglich bekannt. Wenn es bei Heil-Mitteln, wie der Name schon sagt, um Vermittlung geht, dann ist der Arzt selbst Teil des Heilmittels. Seine Überzeugung in die Wirkung eines Mittels macht auf seltsame Weise einen Unterschied, genauso wie seine Autorität. Wenn wir um die Macht der inneren Bilder und Worte wissen, könnten wir natürlich auch versuchen, uns selbst solche Worte zu sagen ... oder einzureden. Aber das Wort, das wir in solchen Fällen brauchen, können wir uns nicht selber geben. Das kann nur ein anderer Mensch.

Oder eine Heilpflanze!

Heilpflanzen sind Pflanzen-gewordene Lebensaussagen. Und sie können demensprechend auch verstanden werden, auf ganz unterschiedlichen Ebenen - etwa auf der Duft- oder Geschmacksebene, auf der biochemischen Ebene oder auf der Gestaltebene.

Dazu ein Beispiel: Eine Frau, der ich mal ein bestimmtes Mittel empfohlen hatte (Genaueres findest Du im Heilpflanzenblog beim Hirtentäschel) und ihr auch das Wesen der Heilpflanze nahe brachte, war nach zwei Tagen sehr unvermittelt plötzlich wieder gesund. Zuvor hatte sie einen vollen Monat lang erfolglos an ihrem teils sehr belastenden Leiden herumgedoktort. Danach sagte sie, dass die Pflanze ihr unglaublichen Auftrieb vermittelt habe, da sie sich selber im Wesen der Pflanze wiedererkannt habe. Dadurch fühlte sie sich nicht mehr unverstanden und mutterseelen-allein. Denn wenn es ein Lebewesen auf der Welt gibt, was dieselbe Problematik thematisiert hat und damit vital umgehen kann, dann kann ich das auch, sagte sie. Es war die Gewissheit im Angesicht der Pflanze, die einen innerlichen Umschwung, eine veränderte Heilungsbereitschaft erzeugte. 

Aus dem Wesen einer Heilpflanze, wenn sie passend gefunden ist, spricht etwas zu uns, dem wir uns aktiv überlassen oder anvertrauen können. Und das beeinflusst unbewusst unsere Heilungsbereitschaft. 

Viele konkrete Beispiele, wie Du Heilpflanzen ihrem Wesen nach erkennen und verstehen kannst, findest Du im Heilpflanzen Blog. Schaue Dich dort um und lass Dich inspirieren - alle male, wenn Du gerade gesundheitliche Unterstützung suchst.

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