Heilpflanzen - der Königsweg zur Kern-Gesundheit

erkennen - intuitiv anwenden - lieben lernen

Heilpflanzen - der Königsweg zur Kern-Gesundheit

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Lass Dich inspirieren.

... von Heilpflanzen und einem Tiefenblick auf das Lebendige. Ich informiere Dich gerne, wenn neue Artikel erscheinen.

Falk Fischer

Heilpflanzen - Lebendiges mit Lebendigem heilen

Wenn Du Senkfüße hast, schluck Pillen

und Du bist platt. Die helfen gleich!

Auch gegen sonstige Bazillen

benutz' nicht Fenchel und Kamillen.

Vergiss das Zeug um Himmelswillen!

Des Menschen Pille ist sein Himmelreich.

Heinz Erhardt

Pillen vs Kamille

Pillen oder Heilpflanzen? Pillen helfen schneller, wirken zwingender. Kurzfristig!

Langfristig schwächen sie die Gesundheit, ähnlich wie Junk-Food. Typische Folgen sind, dass z.B. Demenzerkrankungen rapide zunehmen, dass Multimorbidität bereits ab 50 steil ansteigt. Oder dass viele Menschen mit den Jahren verdumpfen, den Glanz in den Augen oder den Glanz der Haut verlieren. Sprich: viele sterben schon mit 40, ... obwohl sie erst mit 80 begraben werden. Was nutzt die kollektiv gestiegene Lebenserwartung, wenn's nach hinten raus ungemütlich wird. Wir kommen wir in die besten Jahre, und schwupps, schon sind die guten vorbei. Man mache sich das mal klar: viele Menschen sind ein Drittel ihres Lebens krank, haben irgendwo Schmerzen, Verdauungsbeschwerden, Hautprobleme oder anderweitige Einschränkungen ihrer Lebensqualität! Das kann's doch nicht sein.  

Wir können Krankheiten nicht bekämpfen

Nun glauben natürlich viele, dass sich heutzutage Krankheiten, wenn sie denn hereinbrechen, wirksam mit Pillen bekämpft leißen. Richtig ist: Pillen lindern Leiden (oft verbunden mit Nebenwirkungen), hemmen entzündliche, bakterielle oder virale Prozesse, bringen einen vorübergehend zurück in den Zustand, aus dem heraus man krank geworden ist (oder richtiger gesagt: aus dem heraus man Symptome bekommen hat; denn das erkrankungsbereite Milieu bleibt ja weitgehend unverändert). Wirklich heilen können wir immer nur aus uns selbst heraus, d.h. Heilung verlangt eine grundsätzliche Stärkung der Selbstorganisation.

Wann immer wir (auch schädliche) Lebensprozesse (wie z.B. unerwünschte Bakterien) bekämpfen, bekämpfen oder irritieren auch stets auch unsere ursprüngliche gesunde Selbstorganisation. Auf längere Sicht wächst damit systematisch unsere Erkrankungsbereitschaft. Außerdem: bei chronischen und nicht-übertragbaren Krankheiten gibt es gar nichts Konkretes (wie Bakterien oder Viren), was wir bekämpfen könnten. Da ist unsere Selbstorganisation einfach auf eine falsche Spur eingefädelt worden. Hier per Wirkstoff eine Art Stoppschild aufzustellen, bringt dies Selbstorganisation noch lange nicht auf die gesunde Spur zurück. Was es dann braucht, sind reorganisierende, ganzheitliche Impulse, und diese darf man am ehesten von ganzheitlichen, sprich im Gesamt-Lebenszusammenhang gewachsenen Heilmitteln. Das sind dann Heilpflanzen. Je nach Zubereitung wirken sie nicht allein auf der Wirkstoffebene, sondern auch bildhaft, also auf einer Informationsebene sowie auf der seelischen Ebene.  

Wirkstoffe oder Heilpflanzen - ein Unterschied wie konventionelle Landwirtschaft und biologisches Gärtnern

Es gibt ein wunderbar treffendes Bild, was die Unterschiedlichkeit der Heilungsansätze von Schulmedizin und Phytotherapie (= Pflanzenheilkunde auf schlau) verdeutlicht. Die Schulmedizin ist vergleichbar mit der konventionellen Landwirtschaft. Sie funktioniert zunächst einmal hervorragend. Auf den Äckern wachsen riesige Erträge wunderbar gleichmäßig, kaum von Schädlingen zerfressen, und kaum ein einziges Un- oder Bei-Kräutchen findet sich auf den gesamten riesigen Flächen. Wer hingegen einen eigenen Garten betreibt und selber Salat oder Kohl (besonders schmackhaft für alles mögliche Kleingetier) anbauen will, der merkt sehr schnell, dass ökologisches Gärtnern von vollkommen anderer Natur ist. Die Beikräuter feiern Urständ, wachsen überall und ungefragt aus dem Boden, machen den Salaten den Platz streitig; Kohlfliegen, Läuse, Mehltau & Co fallen über die hoffnungsvoll ausgesäten Nutzpflanzen her, von den Schnecken ganz zu schweigen.

ökologisches Gärtnern
konventionelle Landwirtschaft

Es braucht ein paar Jahre, bis ein Garten so ins Gleichgewicht gebracht ist, dass er gute, und vor allem besonders leckere und urgesunde Nutzpflanzen hervorbringt in von Jahr zu Jahr wachsender Fülle. Dazu muss der Boden behutsam bearbeitet, durchwurzelt und genährt werden, dass sich humoser, strukturierter krümeliger Boden aufbaut, müssen die Tiere zu Helfern 'erzogen' werden (sprich immer bisschen Befall zulassen, damit sich die Fressfeinde einfinden und dauerhaft ansiedeln), müssen Duftkräuter klug platziert werden, damit sich daraus ein stetig in vielfältigeres und urvitales Biotop daraus entwickelt.

Die konventionelle Landwirtschaft ist (aufgrund des Preis- und Effizienzdrucks) darauf verpflichtet, alle konkurrierenden Un-Kräuter und kleintierigen Fressfeinde wegzuspritzen. Da das hervorragend klappt, können danach die z.T. eigens genetisch angepassten oder einseitig optimierten Pflanzen unbehelligt wachsen und in der vom Verbraucher erwarteten Makellosigkeit auf den Markt kommen. Aber um was für einen Preis. Die Böden, die normalerweise in einer Handvoll Erde von 6 Milliarden Lebewesen bevölkert sind, sind vital völlig verödet, oft nur noch reines Haltesubstrat. Die Pflanzen sind dementsprechend Vitalitäts-geschwächt. Sie entwickeln kaum mehr eine natürliche Wehrhaftigkeit (erkennbar an fehlen Bitterstoffen oder bestimmten selbstverdauenden Enzyme, die beide auch für die Stimulation der menschlichen Verdauung so wichtig sind); die Struktur- und Bildekräfte sind z.T. extrem erschlafft, sinnlich wahrnehmbar an fahlen oder fehlenden Aromen und blasseren Farben. Die Pflanzen optisch wachsen prall und makellos, obwohl sie von innen her unglaublich geschwächt sind und dementsprechend kaum mehr Lebens-Kräfte vermitteln können. 

Dieser Vergleich macht verdeutlicht wunderbar, welch einen Unterschied es macht, ob wir unsere Gesundheit mit Heilpflanzen oder mit synthetischen Arzneien 'beackern'. Schaffen wir einen fruchtbaren Boden für unsere Gesunderhaltung und von innen heraus zunehmend leuchten, auch zunehmend lebensinteressierter und lebenszugewandter fühlen, oder bekämpfen wir alles, was uns gesundheitlich anficht und schlagen damit den Pfad ein in die schleichende Verdumpfung. Vielleicht ist dies sogar das eigentlich Verhängnisvolle, dass unsere hellen Sinne und die Klarheit unseres Bewusstseins und Unterscheidungsvermögens abstumpfen und wir die Wachheit und Achtsamkeit für das Lebendige mehr und mehr verlieren.

Und natürlich beginnt die Gesunderhaltung nicht erst bei den Heilpflanzen, sondern überhaupt beim Essen. Aber die Heilpflanzen sind die Ausgleichsgewichte, die Leitplanken, falls wir mal - auf physischer, seelischer oder geistiger Ebene - aus dem Gleichgewicht fallen. 

Die vier Hauptunterschiede in der Anwendung von Heilpflanzen im Vergleich zu synthetischen Arzneien 

Nachhaltig wirkend, Gesundheit stärkend

Heilpflanzen haben sich unter bestimmten landschaftlich-klimatischen Bedingungen entwickelt - sind verdichtetes Abbild äußerer Landschaften. Als Heilmittel wirken sie wie diese Landschaften, nur halt im Inneren - in der Verbindung von Feuchtem und Erdigem, Trocken-Feurigem und Luftigen usw. Sie bereiten den Boden für unser Gesundsein-Können, nachhaltig. 

Ideal bei chronischen und nicht übertrag-baren Krankheiten

Synthetische Arzneien sind darauf ausgelegt, schnell und zwingend zu wirken. Das prädestiniert sie für die Akutmedizin. Heilpflanzen wirken eher ermöglichend. Daher können sie über lange Zeiträume nebenwirkungs-arm oder nebenwirkungsfrei eingenommen werden und eignen sich so ideal zur Behandlung chronischer und nicht-übertragbarer Krankheiten.

Heilend ... statt reparierend

Lebensfeindliche Prozesse (z.B. Bakterienwachstum) zu blockieren, ist eine Stärke synthetischer Arzneien. Damit versetzen sie den Körper aber nur zurück in jenen Zustand, aus dem heraus er krank geworden ist. Heilpflanzen haben das Potenzial, die Gesundheits-Organisation selber zu beeinflussen - auf physischer wie seelischer Ebene. So stoßen sie echte Heilungsprozesse an. 

Heilungsweg zugleich ein Bewusstseinsweg

Synthetische Wirkstoffe sollen von sich aus wirken, losgelöst von jeder (inneren) Mit-Wirkung des Patienten. Heilpflanzen als ermöglichende Arzneien verlangen, dass sich der betroffene Mensch innerlich auch für das Wesen der Pflanze öffnet, ihr also einfühlend auf halbem Weg entgegen kommt. So ist er nicht nur 'armer (passiver) Schlucker', sondern aktiver Gesundheits-Mitgestalter.

Kurzer Blick in die jüngere Heilpflanzen-Geschichte

Heilpflanzen sind die ältesten, bewährtesten und vertrautesten Heilmittel der Menschheit. Gleichwohl wurde Mitte des letzten Jahrhunderts der Jahrtausende alte volksmedizinische Erfahrungsschatz weitgehend über Bord geworfen, weil neuartige synthetische Wirkstoffe ungleich besser zu helfen schienen. Sie verhießen ein neues Zeitalter der Medizin. Als dann mit der ersten Mondlandung der Fortschrittsglauben schier durch die Decke ging, schwelte kurze Zeit die Hoffnung, dass nun die Menschheit die führende Rolle in der Evolution nun übernehmen und alle vermeintlichen Mängel der Natur gemäß bester wissenschaftlicher Erkenntnis beheben könne. Insbesondere würden sich die meisten Krankheiten den Griff bekommen lassen. Heilpflanzen erschienen da nur noch als Notnagel, solange nichts Besseres gefunden war. 

Was für ein Irrglaube!

Synthetische Wirkstoffentwicklung in der Sackgasse

Den großen Anfangserfolgen der synthetischen Wirkstoffentwicklung folgte alsbald die ebenso große Ernüchterung. Denn neue Wirkstoffmoleküle lassen sich nicht einfach per Zufall und Irrtum entwickeln. Dafür ist die Biologie viel zu komplex. Es braucht die von der Natur entwickelten Molekül-Vorbilder. Sie können im Labor analysiert, klassifiziert, schließlich variiert und den speziellen Ansprüchen an die zu entwickelnde Arznei optimiert werden. Aber ohne die Vorbilder geht es kaum. 

Mit dem Fall der Mauer kam Goldgräberstimmung auf. Die Pharmakonzerne erhielten nun vielfach Zugang zu dem noch weitgehend unbekannten Heilpflanzenwissen indigener Völker, hoffend, ein wahres Eldorado neuer Wirkstoffklassen aufzutun. 

Tat's aber nicht. Letztendlich ist es das Konzept der Mono-Wirkstoffe selbst, das an seine Grenzen stößt. Heutzutage gibt es gut 3000 zugelassene synthetische Wirkstoffe, und jährlich kommen etwa 30 neue hinzu. Einige verschwinden auch wieder vom Markt. Aber! ... die neuen Wirkstoffe erweisen sich oft kaum als überlegen gegenüber den schon bekannten Wirkstoffen. Mitunter sind nur die Nebenwirkungen, manchmal auch die Angriffspunkte, etwas andere. 

Umgekehrt zeigt sich in zunehmendem Maße die Kehrseite des häufigen Einsatzes synthetischer Wirkstoffe: Antibiotika-Resistenzen nehmen zu, unser primäres Immunsystem wird tendenziell geschwächt, chronische Erkrankungen und Allergien häufen sich, die erwähnte Multimorbidität im Alter steigt usw. Für den Akutfall sind synthetische Arzneimittel ein Segen. Auf der langen Zeitskala aber führen sie zu einer kollektiven Gesundheitsschwächung. Es ist schlichtweg nicht möglich, langfristig gegen die natürlichen Prozesse anzuarbeiten. Man kann nur mit ihnen arbeiten.

Wohl deshalb haben Naturheilmittel und insbesondere pflanzliche Arzneimittel wieder viel Ansehen zurückgewonnen. 2/3 der Deutschen vertrauen laut statistischer Erhebung inzwischen mehr auf Naturheilmittel als auf synthetische Arzneien (wobei der aktuelle Trend wieder leicht rückläufig ist. Wenn Lebensnöte allgemein wachsen, wächst auch der Wunsch nach raschen, vermeintlich einfachen Lösungen). Nebenwirkungen, sofern überhaupt welche auftreten, gibt's bei heilpflanzlichen Arzneien ungleich seltener, und meist sind sie auch schwächer. Schwächer wird aber auch von vielen ihre Wirksamkeit eingestuft - zu Unrecht.  

Heilpflanzen wirken nicht schwächer als synthetische Arzneien, sie wirken anders.

Den 'Boden' für beste Gesundheit beackern 

Glas mit Heilpflanzen

Heilpflanzen sind Lebewesen, und als solche sind sie eine Art Verdichtung des Lebensganzen auf ganz spezielle Aspekte. Leben zu definieren, ist schwierig. Es gibt keine anerkannte allgemeingültige Definition. Aber einiges ist sicher: Leben wird nicht 'gebaut', sondern geht immer durch Prozesse des Ineinander-Hineinverwandelns und der Abnabelung auseinander hervor. Leben lässt sich nicht geeinzelt begreifen, sondern ist etwas vollständig Zusammenhängendes, Verbundenes, als ein Eines, aufgesplittet in Abermilliarden Lebensformen. Mit der Geburt wacht ein Lebewesen nur auf inmitten des Lebens - und nabelt sich dann zu einer relativ autonomen Einheit ab (wobei z.B. unser Mikrobiom, die Darmflora, wie ein lebenswichtiges Organ arbeitet, bloß ist es nicht fest zusammengefügt wie Leber oder Herz, sondern ein - durch unser Essen selber gestaltbares - Fließorgan).  

Trotz unserer Autonomie als Lebewesen bleiben wir gleichwohl vollständig in jenen Lebensstrom eingebunden. Wenn wir uns fortpflanzen, verbinden wir uns mit Lebendigem. Und wenn wir essen, lassen wir Lebens-Mittler (also Lebensmittel) durch uns hindurchfließen. Rein theoretisch könnten wir auch synthetische Stoffe zu uns nehmen, aus Erdöl synthetisierte Stärke- und Zuckermoleküle, künstliche Proteine und Vitamine, Mineralen etc. Das wäre alles durchaus verdaulich und hätte einen Nährwert (besser: einen Kalorienzufuhr-Wert); auf längere Sicht aber würden wir daran sicher zugrunde gehen. Denn die Einzelstoffe tragen nichts Leben-Vermittelndes in sich. Sie erneuern und erfrischen nicht die Einbindung in den Gesamtlebensstrom. Dazu zwei ...

Beispiele:

Das erste betrifft Multivitaminsäfte. Diese waren mal eine Zeitlang der Renner, weil Vitamine rundweg als Gesundheitsgaranten galten. Stimmt aber nicht in dieser Allgemeinheit. Inzwischen weiß man, dass künstliche (naturidentische) Vitamine nicht dasselbe machen wie Vitamine in Lebensmitteln. Unter Umständen, wie immer mehr Studien bestätigen, schaden sie sogar.

Das zweite Beispiel bezieht sich auf die Züchtung von Hybridpflanzen. Hybridpflanzen liefern oft besonders hohe Erträge und sind robuster gegenüber vielen Krankheiten, eignen sich daher besonders für den landwirtschaftlichen Anbau. Um die Pflanzen so hinzubekommen, werden von einer Nahrungspflanze zunächst zwei Zuchtlinien gebildet mit je sehr unterschiedlichen Ausprägungen. Die eine ist z.B. zwar ertragreich, aber kleinwüchsig und krankheitsanfällig, die andere groß und wuchernd, aber karg vom Ertrag. Hat man solche Pflanzen gefunden, werden beide Linien rein inzestiös, also nur durch Selbstbestäubung, viele male weiter vermehrt. 

Durch die Inzucht erfolgt eine rigorose Engführung des Lebensstromes. Die Folge: die so vermehrten Pflänzchen verkümmern zusehends, werden immer mickriger und anfälliger. Dann aber kommt irgendwann der große Tag, an dem beide Linien zusammengeführt werden. Und - hokuspokus - sie explodieren regelrecht. Ihre Robustheit und ihr Ertrag schnellen in die Höhe - so gewaltig wirkt der 'Erfrischungsimpuls', Ausdruck für die Sehnsucht des Lebens nach Verbindung.

Einen Haken freilich hat das ganze: Die Pflanzen lassen sich danach nicht weiter vermehren, jedenfalls nicht ohne erhebliche Ertragseinbußen. Es kommen immer nur wieder die verkümmerten Pflänzchen heraus. Das ärgert die Bauern ... freut aber die Saatguthersteller.

Verbindung mit dem Lebensstrom ist mehr als nur schöne Metaphorik. Es ist DER Weg zu jeder Heilung. 

Jene Vermittlung ans Leben, dieses ständige Ineinander-Hineinverwandeln, geschieht bei uns Menschen auf vielen verschiedenen Ebenen: auf der sozialen z.B. in Beziehung, auf der geistigen im Austausch mit anderen Menschen, auf der physischen über das Essen, auf der sinnlichen über die Wahrnehmung der Natur, ihrer Düfte und Aromen, ihrer Farben, auf der spirituellen über die Stille und was uns vom Ganzen darin entgegenkommt. Heilpflanzen sind Mittler, aus der Mitte des Lebensstromes heraus erwachsen und verfügen über das Vermögen, uns tiefer und stabiler den Lebensstrom einzuweben. Als Heilpflanzen können sie Ungleichgewichte ausgleichen, wo wir gerade 'Schlagseite' haben. 

Als der See da war, kamen die Schwäne

Als der See da war, kamen die Schwäne

Heilpflanzen sind nicht zum Wohle des Menschen als Heilpflanzen gewachsen, sondern haben unter bestimmten Lebensbedingungen, also je nach Bodenbeschaffenheit, klimatischen Verhältnissen, Lichtintensitäten usw. ihre speziellen Ausprägungen entwickelt. So mussten sie auf je andere Weise das Feste, Flüssige, Luftige und Energetische auf ihre Weise zusammenweben.  

Bei der Anwendung von Heilpflanzen geht es also nicht primär darum, Krankheiten 'weg zu machen' oder zu lindern, sondern uns fundamental zu verlebendigen - so wie wir den Boden in unserem Garten über die Jahre zu einem außerordentlich belebten, fruchtbaren, humosen und wehrfähigem Boden formen können, so können wir auch uns durch die Art, wie wir essen und eben durch Heilpflanzen selber in eine solche letztlich unverwüstliche Ur-Lebendigkeit hinein gestalten. 

Heilpflanzen enthalten - rein inhaltsstofflich betrachtet - belebende Stoffe und schützende. Aber diese Betrachtung trifft nicht den Kern ihrer Heilkraft. Sie sind Verkörperungen äußerer Landschaften und treffen gewissermaßen auf innere Landschaften. Jedes Organ oder Organsystem findet in seiner Organisation eine Entsprechung zu äußeren Lebensräumen. Das Drüsensystem z.B. wird angeregt und strukturiert durch Pflanzen, die in besonderer Weise das Wässrige mit dem Luftigen (Geistigen) oder dem Festen in Beziehung setzen. Das rhythmische System - Atmung, Kreislauf, Hormonsystem incl. der Nieren - wird durch Pflanzen gefördert, die sich im Spannungsfeld von Polaritäten, etwa von Stauung und Entspannung (wie der Weißdorn oder das Maiglöckchen)   


der Pflege, Komposition, Kompostierung, der Choreographie was wir wann unter welchen Bedingungen anpflanzen, auch länger-perspektivisch in eine neue Art von Ausgleichsfähigkeit hineinzuwachsen, dass wir irgendwann kaum mehr krank werden oder viel schneller wieder gesunden, falls es uns doch noch mal erwischen sollte. 

Kurzzeitig, in Akutfällen, sind synthetische Arzneien meist wirksamer, manchmal sogar unabdingbar. Und wenn wir bisher häufig synthetische Arzneien benutzt haben, werden heilpflanzliche Präparate erst mal schwächer erscheinen. Aber um auch im Alter noch fit und wach zu sein, lohnt sich die Hinwendung zu Heilpflanzen unbedingt - nicht nur punktuell im Einzelfall, sondern konzeptuell. Heißt, dass es langfristig eine gute Idee ist, ganz auf Heilpflanzen und Naturheilmittel umzusteigen, selbst wenn eine bestimmte Symptomatik zu Anfang dann etwas länger durchzustehen ist. Das ändert sich alsbald. Mit der Zeit nimmt die Erkrankungsbereitschaft, meist auch die Dauer und die Schwere der Erkrankungen ab ..., sofern überhaupt noch Erkrankungen auftreten.  

Heilpflanzen dienen dem Gesundheitsmanagement, nicht nur der Krankheitsheilung

Das Schöne an Heilpflanzen ist, dass sie dich auch im gesunden Zustand mit großem Mehrwert begleiten können - dann nämlich, wenn du mal nicht ganz im Lot bist - z.B. zu fahrig, erschöpft, zu oft müde, zu leicht frierend oder schwitzend, mit schwächelndem oder zu hohem Blutdruck usw. Das alles (Blutdruck mal ausgenommen) sind keine Krankheiten, die einen Griff zu Tabletten rechtfertigen würden. Doch gerade diese Schwächemomente sind das ideale Anwendungsfeld für Heilpflanzen. Frühzeitig anzusetzen macht, dass wir viel seltener krank werden. Heilpflanzen sind Gesunderhaltungsmittel. Und geniale Helfer bei chronischen Erkrankungen. 

Es gibt etliche Fallbeispiele von Menschen, die schwere gesundheitliche Schicksalsschläge erlitten haben und mit der schulmedizinischen Standardbehandlung in eine Sackgasse geraten sind. Indem sie zu Naturheilmitteln wechselten, konnten sie sich teilweise nachhaltig heilen und eine bessere Lebensqualität zurückgewinnen, als sie zuvor je hatten. Die Selbstregulation in Ordnung zu bringen, braucht etwas Zeit. Aber dann wächst allmählich die Ausgleichsfähigkeit, somit auch die, Fitness, Wachheit, das Lebensinteresse etc. Heilpflanzen, konsequent angewendet, haben das Vermögen, das ganze Leben auf ein neues Gesundheits- und Wachheitslevel zu heben. 

Letztendlich geht es also darum, den Boden für die Gesundheit optimal zu bereiten; das Vitale stellt sich von selbst ein. Oder wie die Chinesen sagen: Als der See da war, kamen die Schwäne.

Im Folgenden stelle ich noch mal übersichtlich zusammen, wie tiefgehend sich die Nutzung von Heilpflanzen unterscheidet von der Anwendung synthetischer Arzneien. 

Vergleichstabelle: Heilpflanzenanwendungen vs. synthetische Arzneimittel

(Be)Handeln mit Heilpflanzen

Behandeln mit synthetischen Wirkstoffen

Ziel: Gesunderhaltung im Vorfeld, Stärkung, Steigerung der Ausgleichsfähigkeit, Linderung der Symptome, Förderung der Selbstheilungskräfte.

Ziel: Symptom- oder Krankheitsbekämpfung, nachdem der Mensch erkrankt ist.

Ansatz: künstlerisch, intuitiv, ausgerichtet auf

nachhaltiges Heilen

Ansatz: ingenieurstechnisch, ausgerichtet auf Reparatur, schnellstmöglich

Art der Wirkung: Vermittlung stärkender Qualitäten, die es braucht, um die gesundheitliche Balance zurück zu erlangen.

Art der Wirkung: meist Hemmung bestimmter krankheitsspezifischer Prozesse, um dem Körper den Rücken frei zu halten zur Selbstheilung.

Wirkweise: freilassend, ermöglichend entsprechend der (Re)aktionsbereitschaften des Körpers.

Wirkweise: erzwingend, auch gegen die (Re)aktionsbereitschaften des Körpers.

Zeit der Wirkung: Jede Art von Aufbau und Organisation braucht i.d.R. mehr Zeit als Blockade oder Hemmung. Dafür ist Wirkung nachhaltiger.  

Auf lange Sicht deutlich verringerte Krankheitsanfälligkeit

Zeit der Wirkung: Die Symptomlinderung oder Bekämpfung von Bakterien bzw. Viren, erfolgt in der Regel ziemlich rasch. Auf lange Sicht bildet sich eine wachsende Krankheitsanfälligkeit  

Ideal für die Begleitung chronischer und nichtübertragbarer Erkrankungen, lindernd und immunstärkend im Fall infektiöser Erkrankungen

Ideal für die Behandlung von Akutfällen und Notfällen bzw. für schnelle Schmerzstillung oder Linderung bei infektiösen Erkrankungen

Wirkprinzipien: Wirkstoffe, Information, sinnlich reaktiv, seelisch

Wirkprinzipien: Wirkstoffe

Gesundheits-Verständnis: Entwicklungs-Verständnis. Der Patient soll mit der Behandlung in einen Zustand gelangen, der ausgleichsfähiger ist als jener Zustand, aus dem heraus er krank geworden ist.

Gesundheits-Verständnis: Funktions-Verständnis. Der Patient soll mit der Behandlung in den symptomfreien Zustand vor der Erkrankung zurückgeführt werden (... aus dem heraus er krank geworden ist). 

Behandlungs-Verständnis: Patient (pro)aktiv ins Heilungsgeschehen eingebunden. Der Heilungsweg iwird als Bewusstseinsweg verstanden. 

Behandlungs-Verständnis: Patient passiv. Das verordnete Mittel soll den Wirkerfolg von sich aus erzwingen - unabhängig von inneren Haltungen oder Bewusstseins-Prozessen.

Einfluss auf die Haltung: Fördert die Achtsamkeit und das Bewusstsein für den Umgang mit der eigenen Gesundheit und die Einbettung in den Lebensstrom. 

Einfluss auf die Haltung: Fördert die (mechanistische) Krankheits-Wegmach-Mentalität. 

Gesamteffekt, wenn die Nutzung von Heilpflanzen der Standard ist: Große Wachheit, Kern-Gesundheit, deutlich verringerte Wahrscheinlichkeit für Multimorbidität im Alter u.ä.

Gesamteffekt, wenn die Nutzung synthetischer Arzneien der Standard ist: Tendenzieller Abbau von Wachheit und Klarheit. Erhöhte Wahrscheinlichkeit für Multimorbidität im Alter.


Hopfen Baldrian Lavendel

Die Kunst, die passende Heilpflanze zu finden 

Pillen oder andere Arzneien werden gewöhnlich nach Indikation verordnet. D.h. es gibt eine (Computer)Liste, auf der der Arzt nachschauen kann, welches Medikament bei welcher Krankheit wirksam ist unter diesen und jenen Einschränkungen. Das funktioniert insofern ganz gut, weil es sich bei synthetischen Arzneien um zwingend wirkende Mittel handelt.

Da (ganzheitlich zubereitete) Heilpflanzenpräparate aber eher ermöglichend wirken und die Wesensart der Pflanze eine viel größere Rolle spielt, reicht die Auswahl nach Indikation alleine nicht aus. Manchmal wundert man sich, warum Pflanzen scheinbar nicht oder nicht so gut wirken. Sie sind dann trotz passender Indikation einfach unpassend ausgewählt. 

Ein Beispiel macht die Sache klar.

Beispiel zur Auswahl der passenden Heilpflanze bei Schlafstörungen 

Im Indikationsverzeichnis dieser Seite werden Dir beim Stichwort "Schlafstörungen" mehrere infrage kommende Heilpflanzen angezeigt. Die Frage ist, welche am besten hilft. Helfen sie alle gleichermaßen? Gibt es eine stärkste oder wirksamste? Oder ist eine tutti frutti Mischung optimal?

Die Antwort lautet drei mal: Nein. Entscheidend ist, welche Qualität vermittelt und welche Qualität Du in Deiner Verfassung und Situation brauchst. Lies Dir also unbedingt die Heilpflanzenportraits durch, bevor Du eine auswählst. 

Angezeigt wird Dir u.a. der Hopfen. Er vermittelt Leichtigkeit und Sorglosigkeit; der Baldrian erdet Menschen, die zu fickerig sind; die Passionsblume geleitet zum eigenen 'inneren Ton', wenn eine prinzipielle Lebensunruhe Urgrund für die Schlafstörung ist; der Lavendel eröffnet einen neuen, reinen, unbelasteten (seelischen) Raum, wodurch es leicht fällt, Zurückliegendes (Schlaf-Raubendes) loszulassen. Wenn Dir also bohrende Gedanken vom Tage den Schlaf nehmen, dann bringt der Baldrian herzlich wenig, wohl aber der Lavendel. Bist Du hingegen ein Luftikus, dem die Gedanken unstet durch den Kopf flattern, dann ist Baldrian das Mittel der Wahl usw.

Mach Dich intuitiv-gesundheitskompetent

Zu Urgroßmutters Zeiten gehörte das Heilpflanzenwissen noch zum Volkswissen - heute leider nicht mehr. Wir sind - als Städter ohnehin - kaum mehr mit Heilpflanzen vertraut, übersehen sie meist (in der Mehrzahl sind es die Un-Kräuter). Alles Heilwissen wird damit in Expertenhand delegiert, und viele Fachwörter tun ihr übriges, dass wir unserer eigenen, intuitiven Gesundheitskompetenz nicht mehr ernstlich vertrauen. Dabei verfügen selbst Tiere über eine intuitive Gesundheitskompetenz. Im Krankheitsfall essen sie bevorzugt jene Kräuter, die ihnen gut tun.

Klar: Ernsthafte Erkrankungen gehören in Expertenhand. Aber Ärzte sind nur Experten des Befundes, nicht des Befindens. Das sind wir selbst. Sie behandeln die Krankheit, nicht den (kranken) Menschen. Es macht also viel Sinn, den Blick für die Lebensgesetze und die Ausdruckssprache des Lebendigen zu schulen und eine eigene so klare intuitive und sichere Gesundheitskompetenz zu erlangen. Und so schwierig ist das in Verbindung mit Heilpflanzen nicht. 

Was es nämlich braucht, ist vor allem der intuitive Bezug zu den Heilmitteln (Heilpflanzen). Meist werden Inhaltsstoffe aufgezählt. Aber die sagen dem Laien ja nichts. Es geht darum, ein Gespür zu entwickeln für die Qualität, die ich selber gerade für mich brauche und auf der anderen Seite eine Gespür das Wesen der Pflanze.

Ich schreibe dazu fortlaufend Artikel auf dieser Seite, die Dir genau dazu helfen sollen. Wenn Du willst, informiere ich Dich, sobald ein neuer Artikel erscheint. Ein kleiner Sonderservice von mir.  

Viel wertvolle Arbeit zur intuitiven Erkenntnis von Heilpflanzen hat vor allem die anthroposophische Schule geleistet (zu nennen sind hier vor allem Wilhelm Pelikan) und in jüngerer Zeit der Heilpflanzenforscher und Gründer der CERES-Heilmittel AG Roger Kalbermatten. Letzterer hat mit der Einführung von Wesensbeschreibungen ein neues Tor zur Arbeit mit Heilpflanzen eröffnet. Die Heilpflanzenportraits auf dieser Website sind an die Arbeiten beider angelehnt. 

Der gesunde Mensch spiegelt sich wider in der gesamten Pflanzenwelt, der kranke Mensch in den Heilpflanzen”

Wilhelm Pelikan (anthroposophischer Heilpflanzenforscher)

Buchempfehlungen 

Die besten Bücher zu Heilpflanzen und zur ganzheitlichen Pflanzenheilkunde


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Einhalt geben, Halt geben, Begrenzung gegen Überfülle und Ausschweifung

ableiten von Spannungen, zu Luftiges, Abhebendes erden

Durchsetzungskraft, Raum schaffen, Tatkraft

Wille. Bereinigen, Grundordnung schaffen, beleben

Ablösung von Anklammerung, durchs Dunkel zum Licht, Entwicklung zum eigenen Stand

Unschuld, Unversehrtheit, Unverletzlichkeit, Freundlichkeit

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